Village im Dritten


Räume mit Gemeinsinn - Wettbewerbsbeitrag für Wohnhausanlage im 3. Wiener Bezirk

Leitidee


Das städtische Wohnhaus bietet heute das Potenzial für Interaktion, Kooperation und Teilhabe. Gut angelegt, kann das Gebäude Nachbarschaft, Gemeinsinn und zivilgesellschaftliches Engagement stimulieren und damit einer resilienteren Stadtgesellschaft Raum geben. Weil ein neues Haus mehr als ein Jahrhundert bestehen wird, soll sein Bau ein mutiger Schritt in eine ökologische und kooperative Zukunft sein.

  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button


Gemeinschaftskonzept


Betritt man das Haus vom äußeren Wohnhof, gelangt man direkt in den großen Wohnsalon, das Herz- und Verbindungsstück der Hausgemeinschaft. Seine Nutzungen sind vielseitig: Foyer mit Couch und Lesesesseln, Bücher- und Zeitschriftenregal, Spiel- und Musikzimmer, eine Garderobe für die angrenzenden Gemeinschaftsräume. Die Küche ist zu jeder Tageszeit in Benutzung. 

Eine Bühne mit doppelter Höhe ergänzt das Angebot. Über ein großes Fenster, lässt sie sich zum inneren Wohnhof öffnen und verwandelt ihn in ein sommerliches Auditorium.

Hinter dem Wohnsalon liegen drei gemeinschaftlich genutzte Räume, die jeweils alternativ über den zweiten Eingang am Parkfinger zugänglich sind. Dies sind ein 2,80 m hohes Vereinszimmer mit Galerie, ein Workshop mit doppelter Raumhöhe an der Mündung des Parkfingers und ein Waschsalon.




Erschließungskonzept


Über das Stiegenhaus des Turms werden die Wohnungen in den Obergeschossen erreicht. Im 2. und 4. Obergeschoss verbindet je eine „rue extérieur“ die Stiegenhäuser. Die je 13 Wohnungen auf diesen Ebenen profitieren von der Breite dieser Laubengänge mit ihren balkonartigen Aufweitungen. Sie sind Orte nachbarschaftlicher Begegnung und erweitern den Wohnraum um einen zweiten halböffentlichen Außenraum neben dem wohnungseigenen Balkon.



  • 4-Zimmer Wohnung

    4-Zimmer Wohnung

    Button


Wohnungstypen


Im Turm sind es 3 und 4 Zimmer-Wohnungen mit zweiseitig orientiertem Wohnraum an den Gebäudeecken.


Im Riegel liegen querlüftbare 2 Zimmer-Wohnungen. Je nach Bedarf kann der belichtete Bereich am Laubengang als Vorraum oder auch als Arbeitsplatz genutzt werden.

Den Wohnungen im 1.OG kann bei Bedarf ein Gewerbelokal darunter hinzugeschaltet werden.

  • Bildtitel

    2 Zimmer-Wohnung, Gewerbefläche

    Button
  • Bildtitel

    3 Zimmer Wohnung

    Button


Zwischen den 2 Zimmer-Wohnungen befinden sich die Zugänge zu den 3 Zimmer-Wohnungen in der darunter liegenden Ebene. Diese Wohnungen sind von Ost nach West durchgesteckt.

In jeder Wohnungstrennwand befindet sich eine Sollbruchstelle, um benachbarte Einheiten zusammenzulegen.

Bei der Entwicklung dieser Wohnungen war es uns ein Anliegen, dass deren Aufenthaltsräume nicht vom Laubengang einsehbar sind und über einen privaten Außenraum verfügen.



5 Zimmer -Wohnungen im 5. und 6. Obergeschoss

  • Bildtitel

    3 Zimmer Wohnung

    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button

Statisches Konzept


Das statische Konzept sieht eine Holz-Hybridbauweise aus Beton und Holz vor, wodurch die beiden Baustoffe entsprechend ihren Materialeigenschaften optimal und nachhaltig eingesetzt werden.

Die Decken sind als einachsig gespannte Holz-Beton-Verbund-Fertigteilelemente geplant, dadurch können problematische Themen wie Schwingung, Schallschutz, Brandschutz und Deckenscheibenwirkung einfach und kostengünstig gelöst werden. An der Fassade umlaufend ist ein STB-Randbalken vorgesehen, welcher als aussteifender Ring dient und den thermisch getrennten Anschluss für die außenliegenden STB-Balkonplatten mittels herkömmlichen Isokörben sicherstellt.

Das serielle Bauen in Holz bietet durch die Vorfertigung gegenüber dem Bauen in Stahlbeton oder Mauerwerk zum einen baupraktische Vorteile, wie etwa eine verkürzte Baustellenzeit und Maßgenauigkeit sowie weniger Lärm und Staub („duftende“, saubere Baustelle) und damit eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen der am Bau Beschäftigten.

Bäder und WCs werden als übergabefertige Elemente auf die Baustelle geliefert und nur noch die äußere Sichtschale ergänzt.


Begrünungskonzept


Die Dachbegrünung und die Berankung der Pergola sind ein Hitzeschild für die darunter liegenden Geschosse. Daher werden alle Dächer mit Ausnahme des mit Photovoltaik ausgerüsteten Daches des Turms grossflächig intensiv biodivers begrünt. Um die Fassaden zu begrünen wird jeder Balkon mit einem grossen Pflanztrog und Ranknetzen zwischen den Balkonen und an der Fassade ausgestattet. Jede BewohnerIn trägt mit ihrer Bepflanzung dank adiabater Kühlung zu einem gesunden Mikroklima im Grätzel bei. Die Holzfassade ist ein geeigneter Untergrund für Rankpflanzen wie Veitschi oder schnellwachsender Hopfen. Außerdem bewältigt sie die Temperaturunsterschiede dank größerer Masse besser als Putz und neigt daher nicht wie diese zur Veralgung.

  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
Ort:
Village im Dritten, 1030 Wien
Bauherr:
ARE - Austrian Real Estate
Bearbeitungszeitraum:
2021/ 2022
Wohnungen:
67 
Gewerbelokale:
5
Ausstattung:
Spielfläche für Kinder & Jugendliche, Dachgarten, Allemende-Garten, Fahrradgarage, Sauna, Werkstatt, Atelier, Gästewohnung, Tauschregal. Lieferregal für Lebensmittel, Kinderspielraum, Vereinszimmer, Seminarraum. CoWorking, Waschsalon, Wohnsalon mit Bühne
Nutzfläche, oberirdisch (NF):
5420 m²
Bruttogeschossfläche, oberirdisch (BGF):
7.580 m²
bebaute Fläche (EG):
1.050 m²
Bauplatzfläche:
1.960 m²
NF / BGF:
0,72
Geschossflächenzahl (GFZ):
3,9
Projektpartner:
Prozessbegleitung: MoWo, Wien
Landschaftsarchitekt: Auböck und Kárász, Wien
Tragwerksplaner: KS Ingenieure, Wien
Energietechnik: Jung Ingenieure, Wien
Brandschutz: Hartisch, Lebring
Architekturbildmacher: Schreiner, Kastler, Wien
Modellbau: Brüll, Wien
Share by: